Neue Rezension: „Girl on the train“ (P. Hawkins)

If you like your books twisty and your narrators unreliable and flawed, this is for you ~Cosmopolitan

Dieses Zitat der Cosmopolitan, womit auf Paula Hawkins‘ Buch reagiert wird, ist mehr oder minder extrem ansprechend. Oder etwa nicht?

Auch die insgesamte Story von „Girl on the train“ klingt vielversprechend.

*Achtung, die folgende Rezension enthält Spoiler.*

Die verlassene Alkoholikerin, Rachel, fährt jeden Tag mit der selben Bahn in die Stadt, um ihrer mehr Unterkunfts-Verschafferin als Freundin vorzuspielen, sie würde einen Beruf ausüben. Lüge. Woher sie stattdessen ihr Geld nimmt? Na von Mami natürlich. Betrogen vom Ex-Mann, der mittlerweile mit der Affaire ein Kind hat und ein besonderes Talent darin hervorbringt Rachel ein schlechtes Gewissen einzureden. Dieses müsse sie unbedingt haben, da sie im Suff immer unkontrollierbar und aggressiv gewesen sei, weshalb er gezwungen war ihre gemeinsame Ehe zu beenden. Lüge. Während ihrer alltäglichen Fahrten, welche zufällig am Haus ihres Ex-Mannes,Tom, vorbeiführen, beobachtet Rachel, Megan und Scott in einem anderen Haus ihrer alten Straße. SO ein perfektes leben würde sie auch gerne führen. Eines Tages wird Megan vermisst, was natürlich an die große Glocke der Medien gehangen wird. Rachel stiehlt sich in die Ermittlungen hinein und wird Teil des Geschehens. Affaire mit Scott, Streit mit Anna( neue Freundin ihres Ex-Mannes ), Ermittlungen auf eigene Faust, Aufgedeckte Lügen… alles mit dabei.

Das Resultat ist, dass Megan tatsächlich nicht abgehauen ist oder entführt wurde, sondern ermordet. Und zwar von Tom. Klingelts? Jap genau der! Ex-Freund von Rachel, Freund von Anna, Vater und als wäre das nicht schon genug vorbestimmter Handlungsablauf, auch noch Affaire von Megan. Da hätten wir unseren Bad-Boy.

Wie schon zu Beginn gesagt: klingt vielversprechend, leider ist die Story aber von der Geschichte her sehr flach gehalten und der Spannungsaufbau…Moment welcher Spannungsaufbau?

Trotzdem war das Buch, sobald man dann gegen Mitte das Puzzle zusammengesetzt hatte durchaus lesenswert, wobei ich es persönlich definitiv nicht als ‚The global bestseller‘ betiteln würde.

~JM

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Neue Rezension: „13 Wünsche für einen Sommer“ (M. Matson)

Pastelltöne, verschnörkelte Schrift und Mädchen in Sandalen, das einem Jungen in die Arme springt. 13 Wünsche für einen Sommer – eine Geschichte mit Happy End Garantie?
Trotzdem ist es kein Buch, mit dem man sich gerne an öffentlichen Plätzen wie im Zug, in der Pausenhalle oder beim Arzt zeigen möchte, denn das Cover schreit förmlich „Liebesroman für Teenager“.
Der Inhalt hält, was der Einband verspricht.

Das rückenfreie Kleid kaufen und einen Anlass finden, es zu tragen

Emily, zurückhaltend und unscheinbar, erlebt einen unvergesslichen Sommer. Dieser wird von ihrer besten Freundin Sloane veranlasst, die plötzlich verschwunden ist und nichts zurücklässt als eine Liste von Aufgaben, die Emily erfüllen soll.

Einen Fremden küssen

Natürlich gehört zu einem perfekten Sommer auch der passende Mann. In diesem Fall (leider) ein Typ mit dem wenig perfekten Namen Frank, der noch dazu rothaarig ist. Obwohl er zuerst als schlaksig und sommersprossig beschrieben wird, zeigt sich recht schnell, dass er trotzdem über einen akzeptablen Sixpack verfügt.

Ein Geheimnis im Dunkeln teilen

Zuerst unsicher und schüchtern macht sich Emily an die Erfüllung der Aufgaben, die leider direkt allesamt im ersten Kapitel präsentiert werden. Eigentlich schade, denn eine langsame Bekanntgabe hätte die Spannung definitiv gesteigert. So wusste der Leser von Anfang an, was Emily erwartet.

Eine Person namens Jamie umarmen

Die übrigen Figuren bleiben recht farblos, was auch an den häufig oberflächlichen und wenig persönlichen Dialogen liegt. Interessant ist Emilys Exfreund Gideon, der leider größtenteils in den Rückblicken Erwähnung findet. Nebenbei erfährt man, dass sie ihm anscheinend das Herz gebrochen hat. Seit Monaten trauert er ihr hinterher, was jedoch für Emily, die sich durch die Erfüllung der Aufgaben weiterentwickelt hat und selbstbewusst geworden ist, kein Problem darstellt. Immerhin bekommt sie ja zum Schluss das, was sie will…

Unterm Sternenzelt schlafen

13 Wünsche für einen Sommer lässt sich flüssig lesen. Der Stil ist trotz der teilweise langen Sätze eher einfach gehalten, sodass es sich bei dem Buch um eine leichte Lektüre handelt, die wenig Nachdenken erfordert.
Eine Empfehlung für Leser, die auf der Suche nach entspannter Strandliteratur sind und sich nicht durch Klischees stören lassen.

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Neue Rezension: „Don’t tell me lies“ (C.A. Haydu)

TABITHAS GEHEIMNIS: Ich habe den Freund einer anderen geküsst.
AUFGABE: Tu es wieder!

Seit ihre Freundinnen sich von ihr abgewandt haben, wurde Tabitha zur Einzelgängerin. Der Einzige von dem sie sich noch verstanden fühlt ist Joe, der Tabithas Herz zum Rasen und ihren Kopf zum Explodieren bringt. Tabitha beginnt tiefe Gefühle für ihn zu entwickeln und auch Joe vertraut ihr seine Geheimnisse an. Doch er ist vergeben und damit unerreichbar. In Tabithas Hoffnungslosigkeit stößt sie auf eine geheimnisvolle Website, die beginnt ihr Leben zu verändern.

Das Cover empfanden wir zunächst als nicht wirklich ansprechend, doch das Knie­Abwärts­Bild erklärt sich, genau wie der Titel, dann im Laufe der Geschichte.
Die Idee einer Website, die ihre Mitglieder dazu bringt, ihre intimsten Geheimnisse zu posten und dann eine Aufgabe zu erledigen, um das Geheimnis zu wahren ist wirklich gut. Die Umsetzung ist allerdings eher weiniger gelungen, da wir alle keine wirkliche Sympathie zur Protagonistin aufbauen konnten, was es teilweise etwas schwierig machte ihre Handlungen nachzuvollziehen.

Das Einzige, was Tabitha sympathisch machte, war ihre große Liebe zu Büchern und ihre spezielle Art, sie zu lesen. Diese Eigenschaft passte nur leider nicht ganz zu ihrer Art und kam dadurch etwas widersprüchlich rüber. Auch alle anderen Charaktere waren leider sehr flach und klischeehaft:
Die lockeren Eltern, die ihr Kind im Teenager­Alter bekamen mit einem Vater der Drogen nimmt, der typische Schwarm aus dem Football Team, denn alle Mädchen vergöttern und seine gutaussehende Freundin.

Alles in allem auf jeden Fall ein charmantes Jugendbuch, das ein wenig zum Nachdenken anregt und auch ernstere Themen, wie die Anonymität im Internet anspricht. Wer kein Problem mit eher obflächlicheren Charakteren und kleinen Logikfehlern hat, dürfte dieses Buch sicher gefallen.

Eva

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Neue Rezension: „the returned“ (S. Patrick)

Ein ungefähr zwölfjähriger Junge, der dem Leser aus großen Augen entgegen blickt. Im Hintergrund Berge und eine Reihe von Menschen, die aus dem Nebel heraustreten.

Das Cover von „The returned“ wirkt harmlos, beinahe kindlich. Man nimmt an, das hier die Lebensgeschichte eines traurigen Jungen erzählt wird, der vielleicht Anführer der mysteriösen Personen hinter ihm sein könnte.

Der Leser weiß natürlich, was ihn erwartet, denn schon der wenig ausdrucksstarke Klappentext verrät, dass es sich bei „The returned“ um eine Zombie-Story der etwas anderen Art handelt.

Die Grundidee ist nicht wirklich neu, aber ungewöhnlich umgesetzt: Endlich mal keine typischen Splatter-Zombies à la „Dawn of the dead“ oder „Walking dead“ (Erkennt dabei noch jemand eine gewisse Namensähnlichkeit?^^). Stattdessen sind die „Returned“ auf den ersten Blick völlig normale Menschen, die sich gar nicht daran erinnern, gestorben zu sein.

Stell dir vor, alle deine Gebete werden erhört.

Die Hinterbliebenen sind zuerst völlig fassungslos und verängstigt, dann jedoch überglücklich, ihre Verstorbenen wieder bei sich aufnehmen zu können. Doch schnell stellt sich heraus, dass die Wiederkehr nicht ohne Folgen bleibt…

Bei „The returned“ handelt es sich um einen Roman, der auf der Basis eines Films (bzw. einer Serie) verfasst wurde. Genau das macht seine Schwäche aus:
Der schnelle Wechsel der Schauplätze sorgt dafür, dass sich der Leser nur schwer in die Handlung einfinden kann. Zudem enden die Kapitel häufig in Cliffhangern, die anschließend nicht aufgelöst werden. Immer wieder setzt eine neue Spannungskurve an, die dann jedoch plötzlich abbricht. Die Vielzahl an Charakteren, von denen keiner besonders beleuchtet wird, macht eine Identifikation fast unmöglich. Zudem sind die verschiedenen Figuren sehr stereotyp, teilweise sogar klischeehaft, gestaltet.

Trotz aller Kritik finden sich einige gute Ansätze in „The returned“. Teilweise ist der Roman sehr spannend und durch die häufig wechselnden Situationen äußerst temporeich, oft auch wirklich unheimlich.

Julie verließ das Zimmer und löschte das Licht. Sie bemerkte nicht, dass der Junge die Augen wieder aufmachte und ihr hinterhersah. (S. 50)

Eine klare Empfehlung für Leser, die damit zurecht kommen, nicht direkt alles zu durchschauen und mit einem Berg offener Fragen zurückgelassen zu werden. (Vermutlich werden diese im zweiten Teil […] geklärt.)

„The returned“ lässt viel Raum für Fantasie und Interpretationen, sodass unser Zeilenspinger-Austausch produktiv und interessant war.

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