Neue Rezension: „13 Wünsche für einen Sommer“ (M. Matson)

Pastelltöne, verschnörkelte Schrift und Mädchen in Sandalen, das einem Jungen in die Arme springt. 13 Wünsche für einen Sommer – eine Geschichte mit Happy End Garantie?
Trotzdem ist es kein Buch, mit dem man sich gerne an öffentlichen Plätzen wie im Zug, in der Pausenhalle oder beim Arzt zeigen möchte, denn das Cover schreit förmlich „Liebesroman für Teenager“.
Der Inhalt hält, was der Einband verspricht.

Das rückenfreie Kleid kaufen und einen Anlass finden, es zu tragen

Emily, zurückhaltend und unscheinbar, erlebt einen unvergesslichen Sommer. Dieser wird von ihrer besten Freundin Sloane veranlasst, die plötzlich verschwunden ist und nichts zurücklässt als eine Liste von Aufgaben, die Emily erfüllen soll.

Einen Fremden küssen

Natürlich gehört zu einem perfekten Sommer auch der passende Mann. In diesem Fall (leider) ein Typ mit dem wenig perfekten Namen Frank, der noch dazu rothaarig ist. Obwohl er zuerst als schlaksig und sommersprossig beschrieben wird, zeigt sich recht schnell, dass er trotzdem über einen akzeptablen Sixpack verfügt.

Ein Geheimnis im Dunkeln teilen

Zuerst unsicher und schüchtern macht sich Emily an die Erfüllung der Aufgaben, die leider direkt allesamt im ersten Kapitel präsentiert werden. Eigentlich schade, denn eine langsame Bekanntgabe hätte die Spannung definitiv gesteigert. So wusste der Leser von Anfang an, was Emily erwartet.

Eine Person namens Jamie umarmen

Die übrigen Figuren bleiben recht farblos, was auch an den häufig oberflächlichen und wenig persönlichen Dialogen liegt. Interessant ist Emilys Exfreund Gideon, der leider größtenteils in den Rückblicken Erwähnung findet. Nebenbei erfährt man, dass sie ihm anscheinend das Herz gebrochen hat. Seit Monaten trauert er ihr hinterher, was jedoch für Emily, die sich durch die Erfüllung der Aufgaben weiterentwickelt hat und selbstbewusst geworden ist, kein Problem darstellt. Immerhin bekommt sie ja zum Schluss das, was sie will…

Unterm Sternenzelt schlafen

13 Wünsche für einen Sommer lässt sich flüssig lesen. Der Stil ist trotz der teilweise langen Sätze eher einfach gehalten, sodass es sich bei dem Buch um eine leichte Lektüre handelt, die wenig Nachdenken erfordert.
Eine Empfehlung für Leser, die auf der Suche nach entspannter Strandliteratur sind und sich nicht durch Klischees stören lassen.

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Neue Rezension: „Don’t tell me lies“ (C.A. Haydu)

TABITHAS GEHEIMNIS: Ich habe den Freund einer anderen geküsst.
AUFGABE: Tu es wieder!

Seit ihre Freundinnen sich von ihr abgewandt haben, wurde Tabitha zur Einzelgängerin. Der Einzige von dem sie sich noch verstanden fühlt ist Joe, der Tabithas Herz zum Rasen und ihren Kopf zum Explodieren bringt. Tabitha beginnt tiefe Gefühle für ihn zu entwickeln und auch Joe vertraut ihr seine Geheimnisse an. Doch er ist vergeben und damit unerreichbar. In Tabithas Hoffnungslosigkeit stößt sie auf eine geheimnisvolle Website, die beginnt ihr Leben zu verändern.

Das Cover empfanden wir zunächst als nicht wirklich ansprechend, doch das Knie­Abwärts­Bild erklärt sich, genau wie der Titel, dann im Laufe der Geschichte.
Die Idee einer Website, die ihre Mitglieder dazu bringt, ihre intimsten Geheimnisse zu posten und dann eine Aufgabe zu erledigen, um das Geheimnis zu wahren ist wirklich gut. Die Umsetzung ist allerdings eher weiniger gelungen, da wir alle keine wirkliche Sympathie zur Protagonistin aufbauen konnten, was es teilweise etwas schwierig machte ihre Handlungen nachzuvollziehen.

Das Einzige, was Tabitha sympathisch machte, war ihre große Liebe zu Büchern und ihre spezielle Art, sie zu lesen. Diese Eigenschaft passte nur leider nicht ganz zu ihrer Art und kam dadurch etwas widersprüchlich rüber. Auch alle anderen Charaktere waren leider sehr flach und klischeehaft:
Die lockeren Eltern, die ihr Kind im Teenager­Alter bekamen mit einem Vater der Drogen nimmt, der typische Schwarm aus dem Football Team, denn alle Mädchen vergöttern und seine gutaussehende Freundin.

Alles in allem auf jeden Fall ein charmantes Jugendbuch, das ein wenig zum Nachdenken anregt und auch ernstere Themen, wie die Anonymität im Internet anspricht. Wer kein Problem mit eher obflächlicheren Charakteren und kleinen Logikfehlern hat, dürfte dieses Buch sicher gefallen.

Eva

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